-minu

Was soll ich sagen...er ist einer, den muss man eigentlich nicht vorstellen. Dementsprechend war es für mich auch ein wundervolles Erlebnis und es erfüllte mich mit grosser Freude ihn vor die Kamera zu bekommen und ihn, obwohl man ihn ja «kennt», persönlich und somit näher kennenzulernen, und vor allem fotografieren zu dürfen.
Kaum ein anderer könnte mein Thema «Basler Kèpf» besser betiteln als er. Hanspeter Hammel alias -minu. Ein Basler Urgestein. 
Ohne ihn wirklich zu «verfolgen» ist -minu stets präsent. Sei es durch seine Kolumnen, Glossen und Geschichten in verschiedensten Zeitungen. Durch verschiedenste Bücher zusammengefasster Geschichten, appetitanregender Kochbücher, wie auch durch verschiedenste Fernsehsendungen. Nicht zu vergessen die Zeiten als -minu während der Basler Herbstmesse noch seinen Stand am Petersgraben führte und dort allerlei schönen «Kitsch» an die Besucher brachte.
Aber auch durch eine eher überraschende Geschichte machte -minu auf sich aufmerksam. In dem im Jahre 2018 erschienen Buch «Aids in Basel», nutze er ein ganzes Kapitel, um über seine HIV-Infizierung im Alter von 69 Jahren und seine Erfahrungen damit, zu schreiben. -minu geriet zwar mit seinem öffentlichen Bekenntnis bei einigen auch in Kritik, erntete aber vor allem viel Dank und Anerkennung für seine Offenheit und der daraus resultierten Warnung, dass Aids auch im 21. Jahrhundert noch existent und nicht zu unterschätzen ist. Ich persönlich ziehe den Hut vor seinem «Outing» und bin überzeugt, dass ein Mensch wie er viele Leute erreichen und zum Nachdenken bewegen kann. Somit möchte ich dieses Kapitel schliessen, denn -minu geht es auch mit 73 Lenzen gesundheitlich wunderprächtig.
Um einiges erfreulicher ist die Veröffentlichung seines ersten Romans «die rosa Seekuh» im vergangenen Herbst. Mit diesem Roman verwirklichte sich -minu einen langersehnten Traum. Und sein Traum begeisterte sogleich viele Leser, denn -minu zu lesen ist wahrhaftig ein Erlebnis. In seinem ersten Roman vermischt er wahre Begebenheiten mit erfundenen Geschichten. Die rosa Seekuh wird mich auf jeden Fall in die Ferien begleiten (ich gestehe, ich lese eigentlich nur in den Ferien Bücher).
Aber ganz abgesehen von Büchern, Fernsehsendungen und Kolumnen...für mich verkörpert -minu Basel wie kaum ein anderer. Baslerischer geht es eigentlich nicht mehr, obwohl er und sein Freund einige Monate im Jahr in Italien weilen. 
Als wir zusammen dem Oberen Rheinweg entlang, vom Klein- über die Mittlere Rheinbrücke ins Grossbasel in Richtung Les Trois Rois schlendern, geniesse ich seine ruhigen Worte in diesem ausgeprägten und wundervollen Baslerdeutsch.
Ein Dialekt welches ich, wenn ich durch die Stadt bummle, leider immer mehr vermisse.
Zum Schluss möchte ich -minu noch etwas verraten. In einem Interview vor ein paar Jahren wurde er gefragt, wenn er einen Wunsch bei einer guten Fee frei hätte, was er sich wünschen würde...er antwortete darauf «ich selber möchte die gute Fee sein» ...lieber -minu, du warst meine gute Fee! Vielen Dank für deine Zeit und damit die Gelegenheit, einen wundervollen Menschen persönlich kennenzulernen und portraitieren zu dürfen!

-minu im Hotel Les Trois Rois in Basel
-minu im Hotel Les Trois Rois in Basel
Nach dem Fotoshooting ist eine Kaffeepause angesagt.
Nach dem Fotoshooting ist eine Kaffeepause angesagt.